Wir, die Edelknaben
Das Korps mit den jüngsten Marschierern im Schützenregiment, die Edelknaben, blickt auf eine lange Tradition zurück. Nach der 1891 gegründeten Schützenlust bildet das Pagenkorps des Schützenkö-nigs die zweitälteste Gemeinschaft auf der Neusserfurth.
Nach den vorliegenden Unterlagen wurde das Edelknabenkorps 1912 ins Leben gerufen und feiert mit seinem 90-jährigen Bestehen einen runden Geburtstag. Erwähnt wird das Korps in der Jahresabrechnung des Kassierers der Schützenbruderschaft Neuss Kaarst/Neuss Furth. Ansonsten liegt die Geschichte aus jener Zeit im Dunkeln. Damals wurde offenbar nicht immer großen Wert auf die Dokumentation gelegt. So tauchen die Edelknaben denn auch erst wieder im Zusammenhang mit der Gründung der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft im Jahre 1932 auf, als sich unter der Leitung von Willy Nagelschmidt wieder neues Leben regte.
In der Chronik „125 Jahre Volks- und Heimatfest Neuss-Furth“ heißt es dazu ergänzend: „Die Wiederbegründung stand unter keinem guten Stern, da zwei Jahre später durch die Nationalsozialisten ein Verbot ausgesprochen wurde. Die Edelknabentruppe durfte lediglich als wimpeltragendes Jungvolk unter dem Oberbegriff ‚Neues Deutschland‘ bis zum 1. September 1939 weiterleben.“ Als sich dann nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf der Furth die Schützen wieder rührten, waren die Edelknaben auch mit von der Partie.
Zum 100jährigen Jubiläum im Jahre 2012 hatte das Corps sehr viele Gelegenheiten sich zu repräsentieren. Krönend war hier sicherlich das große Fest mit vielen Gästen aus anderen Edelknabenkorps der Stadt und des Bezirks. Viele Schützen in Uniform waren genauso vertreten wie die Klangkörper der großen Further Schützengemeinschaft.